„Ich möchte für die Ausbildung in diesem tollen Beruf werben, der für mich einen hohen Stellenwert genießt und den es auch in Zukunft noch geben muss“, sagte Cem Özdemir, während er selbst das Brezelbacken erlernte. Zugleich appellierte er an die Verbraucher, selbst einen Beitrag zur Zukunft des Handwerks zu leisten: „Das kann jeder von uns tun, indem er das Brot dort kauft, wo man es kaufen sollte, also beim Bäcker.“
Doch Bäckereien können nur weiterhin bestehen, wenn Nachwuchskräfte gewonnen, gefördert und gefordert werden. Bäcker- und Konditormeister Jochen Baier hat diesbezüglich gleich mehrfach vorgesorgt und beschäftigt aktuell sieben Auszubildende verteilt auf Bäckerei, Konditorei und den Verkauf. Für ihn liegt der Schlüssel darin, den „Handwerkerstolz noch intensiver zu leben und ihn an die jungen Menschen weiterzugeben“.
Nora Volbracht hat vor kurzem ihr zweites Lehrjahr zur Konditorin bei Bäcker Baier begonnen. „Ich habe zu Hause schon immer total gerne gebacken“, sagt sie. So ist es keine große Verwunderung, dass sie bereits im Alter von 15 Jahren den Wunsch hegte, diesen Beruf zu ergreifen. Für die 24-Jährige ist Konditorin der Traumberuf; diesen Beruf auszuüben bedeutet für sie aber zugleich auch, den Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern. „Das ist eine Herausforderung, passt aber gut unter einen Hut, weil ich schon wieder zuhause bin, wenn meine Söhne aus der Kita kommen“, sagt die junge Mutter.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nur möglich, weil ihr Verlobter und sie sich alle Aufgaben im Haushalt teilen und sich und ihren Alltag gut organisieren. „Ich wollte immer einen Beruf ergreifen, der mir die Chance gibt, damit glücklich zu werden – und das bin ich“, resümiert Nora Volbracht.
Ebenfalls bei Bäcker Baier beschäftigt ist die 17-jährige Kira Kusterer, die im September in das zweite Lehrjahr zur Bäckerin startet. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt sie. Die Auszubildende ist fasziniert davon, wie aus ganz wenigen Zutaten etwas Tolles entsteht. „Bäckerin zu werden war auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, lautet deshalb ihr klares Fazit.
Die 17-Jährige hat auch schon Pläne für ihre Zukunft: Nach der Gesellenprüfung möchte sich noch die Konditorlehre anhängen und dann ihre Meistertitel in beiden Berufen erwerben, ehe sie auf Weltreise gehen und ihr Können zum Beispiel auf einem Schiff unter Beweis stellen möchte. „Der Job hat Zukunft“, resümiert Kira Kusterer und ergänzt: „Bäcker werden immer gesucht und gebraucht.“
Apropos „gesucht und gebraucht“: Wer jetzt auch Lust bekommen hat, Teig zu kneten, Torten zu dekorieren oder – wie Cem Özdemir – Brezeln zu formen, kann sich auf der Website oder der Facebook-Fanpage der 2010 gestarteten Kampagne „Back dir deine Zukunft“ über die Karrieremöglichkeiten im Bäckerhandwerk informieren.
Freie Stellen für die kreativen und zugleich handwerklichen Ausbildungen zum Bäcker oder Konditor, wie sie Nora Volbracht und Kira Kusterer ausüben, finden sich auch in der Stellenbörse.
Klickt doch mal rein: www.back-dir-deine-zukunft.de
© Fotos: Werbegemeinschaft/Blath, ZVB