Mit rund 3.000 eingetragenen Brotsorten kreieren die Bäcker in Deutschland so viele unterschiedliche Brotspezialitäten wie nirgendwo sonst auf der Welt. Besondere Experten für diese Brotvielfalt sind unsere geprüften Brotsommeliers – also Bäckermeister, die im Rahmen einer zusätzlichen Ausbildung noch mehr über Brot gelernt und sich spezielle sensorische Fähigkeiten angeeignet haben. Sie geben der Brotkultur ein Gesicht – so wie Bäckermeister und Brotsommelier Axel Schmitt, der sein Publikum auf unterschiedlichste Weise für Handwerk und Produkt begeistert.
Ich kann von Brot einfach nicht genug bekommen. Denn obwohl ich schon mein Leben lang mit diesem Thema zu tun habe, wird es mir nicht langweilig. Ganz im Gegenteil: Es fasziniert mich immer noch, dass ich aus einfachen Rohstoffen, die im Prinzip vor der Haustür wachsen, eine riesige Vielfalt entstehen lassen kann. Spannend finde ich auch die Entwicklung des Brotes vom reinen Sattmacher hin zu einem Produkt, das heute den Status eines Kulturguts hat und ein Zeichen des Lebensstils ist. Etwas überspitzt formuliert: Früher haben wir die Hungrigen satt gemacht, heute machen wir die Satten hungrig – mit der Kombination von traditioneller und innovativer Handwerkskunst.
Wir leben hier in einem ländlichen Raum, in dem die Brotzeit oft fest im Tagesablauf verankert ist – mit Brot als festem Bestandteil. Bei vielen hat das Interesse daran, wie und aus welchen Rohstoffen das Produkt hergestellt wird, tatsächlich im Laufe der Zeit zugenommen. Darüber hinaus führe ich die Menschen über Verkostungen und Brot-Tastings an das Thema heran und bin auch viel auf Social Media und im Fernsehen unterwegs. Dabei ist mir übrigens extrem wichtig: Egal wie spaßig und verrückt die einzelnen Aktionen sind – es geht mir immer um die Wertigkeit unserer Produkte, die durch gute Zutaten und großes Bäcker-Fachwissen entstehen!
Ganz häufig erlebe ich bei Menschen, die Brot eigentlich nur noch als abgepacktes Sandwich aus dem Kühlregal kennen, regelrechte AHA-Momente, wenn sie dann erstmalig das pure Brot probieren. Oder auch mehrere Brote im Rahmen eines Tastings im Vergleich – das schärft die Sinne, weil es mit so vielen Aromen, Krusten und Strukturen spielt. Wenn dann die Unterschiede „erschmeckt“ werden und der Genuss ganz bewusst wahrgenommen wird, kommt es oft zu sehr schönen Brotmomenten.
Tatsächlich lief es bei mir ganz klassisch ab, so wie man sich das vorstellt. Ich stamme aus einer kleinen Bäckerei, meine Eltern waren beide sehr eingespannt – mein Vater hinten in der Backstube und meine Mutter vorne im Verkauf. Und so haben mein Bruder und ich natürlich auch ganz viel Zeit dort verbracht. Die Hausaufgaben wurden im Hinterzimmer erledigt – mit Blick auf die Kunden und hinter uns die Backstube. Der Funke ist aber schon früher übergesprungen…ich habe die Leidenschaft zum Bäckerhandwerk sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen.
Trotz der vielen Informationen, die es bereits zum Thema gibt, sind ganz viele Menschen beeindruckt, wenn sie in einer Backstube stehen oder den Prozess des Brotbackens miterleben. Vielen ist nicht bewusst, wie viele Schritte notwendig sind, welche Logistik, Zeiten und Expertise es braucht, um rechtzeitig am Morgen die Theke voller Brot und Brötchen zu haben. Das begeistert! Ansonsten bin ich auch im Cross-Marketing sehr aktiv und streue beispielsweise auf Festivals und Konzerten meine Informationen. Es ist schön, wenn die Menschen merken, dass unser Handwerk trotz der Tradition absolut modern ist – und kein verstaubtes Oma-Ding. Das Produkt selbst begeistert natürlich auch fürs Bäckerhandwerk: Brot ist so ein emotionales und warmes Thema! Das riecht gut, schmeckt und macht einfach gute Laune!
Das wechselt von Zeit zu Zeit – die Auswahl ist einfach zu groß! Ganz aktuell begeistert mich vor allem unser mediterran gehaltenes Naturschutzbrot. Dahinter steckt eine Dinkel-Weizen-Mischung mit Lindenblütensauerteig, für das wir Bio-Mehl aus der Region verwenden – deshalb auch der Name.
Und? Ist Ihnen inzwischen auch das Wasser im Munde zusammengelaufen? Dann nichts wie los zum Innungsbäcker um die Ecke, um unsere Brotvielfalt zu kosten! Wo Sie ihn finden – das zeigt Ihnen der Bäckerfinder mit einem Klick hier.
Mit rund 3.000 eingetragenen Brotsorten kreieren die Bäcker in Deutschland so viele unterschiedliche Brotspezialitäten wie nirgendwo sonst auf der Welt. Unsere Böden, auf denen verschiedene Getreidesorten wachsen, und die über Jahrhunderte angewachsene Expertise der Handwerksbäcker sind nur zwei Gründe dafür, warum die Brotvielfalt in unserem Land so einzigartig ist. Schon seit langem ist sie eine zuverlässige Kulturbotschafterin Deutschlands, die 2014 sogar von der UNESCO in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde!
Wenn man im Ausland etwas rasch vermisst, dann ist es gutes deutsches Brot. Sein Ruf eilt ihm voraus, selbst an ferne Orte, wo man von den vielen Sorten des „German Bread“ nur gehört hat. Und er gibt der Arbeit der Handwerksbäcker eine ganz besondere Bedeutung: Jeder von ihnen backt täglich ein Stückchen Kultur, reicht sie mit einem Lächeln über die Theke weiter und prägt so ein genussvolles Bild von unserem Land in der Welt. Mit einer Vielfalt, die wie gebacken ist, um Brücken zu bauen – zwischen Menschen, Bäckerhandwerk und Brotgenuss.
In diesem Video erfahren Sie mehr darüber, was das Brot in Deutschland so besonders macht und weshalb es weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.
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