… ist ganz hell, sehr fein und gilt als Standardmehl für Zuhause. Es hat ein sehr gutes Bindevermögen und ist besonders für Kuchen, Kekse, Plätzchen, Hefeteig und zum Andicken von Saucen geeignet – allerdings weniger für Brot.
Dafür, dass es um Gemahlenes geht, kann das Thema Mehl ein ganz schöner Brocken sein. Welche Arten gibt es? Welche wichtigen Nährstoffe liefern sie? Was hat es mit Vollkorn auf sich? Fragen wie diese beantwortet Mehlschmied Florian Lutz ausführlich hier im Video. Wir betrachten die Mehle der drei Getreide-Ikonen für die Brotkultur in Deutschland: Weizen, Roggen und Dinkel.
Manche kleben fester, andere quillen stärker: Jedes Mehl hat eigene Eigenschaften, die je nach Gebäckunterschiedliche Vorteile haben. Für die Brotkultur in Deutschland sind drei Standard-Getreide wie gebacken: Weizen, Roggen und Dinkel. Man nennt sie auch Brotgetreide. Andere Getreide, wie Hafer, Gerste, Hirse, Mais oder Reis, vor allem die letzten drei, eignen sich hervorragend etwa für Fladen. Leckeres Brot mit vollem Laib und krosser Kruste gelingt mit den Brotgetreiden am besten – und das in einer Vielfalt, die das deutsche Bäckerhandwerk weltweit einzigartig macht.
Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Die mehr als 3.200 verschiedenen Brotspezialitäten im Deutschen Brotregister basieren im Wesentlichen auf drei Getreidesorten. Ganz zu schweigen von Tausenden anderen Gebäcken, zu denen Weizen, Roggen und Dinkel die Innungsbäcker Tag für Tag inspirieren.
Weizen gilt als der König unter den Getreiden. Er enthält besonders viel Kleber-Eiweiß und kommt meist für feines Gebäck, Kuchen, Torten oder Plätzchen zum Einsatz. Für Brote ist aber Roggen der eigentliche Star, mit seinem kräftigen Aroma. Dinkel als drittes Brotgetreide ist mit dem Weizen verwandt. Die Mehle beider Getreidesorten eignen sich im Großen und Ganzen für dieselben Gebäcke, wobei Dinkelmehl etwas kräftiger und nussiger schmeckt.
Weizen und Dinkel können also in der Regel problemlos ausgetauscht werden. Vorausgesetzt, sie haben ähnliche Typen.
Die Mehltype spielt neben der Mehlsorte, also der verarbeiteten Getreideart, eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden Mehls. Die Type gibt den Mineralstoffgehalt eines Mehls an, erkennbar am Buchstaben T und einer Zahl auf der Packung. In der Regel liegt die Zahl zwischen 405 und 1800. Je höher sie ist, desto mehr Schalenanteile und Mineralstoffe enthält das Mehl. Je niedriger, desto höher ist der Stärkeanteil des Getreides.
Vollkornmehl hat grundsätzlich keine Typenzahl, weil es immer das Maximum an Mineralstoffen enthält. Anders als bei den anderen Mehlen wird beim Vollkornmehl das ganze Korn inklusive Keim verarbeitet. Dafür ist es nicht so lange haltbar. Mehr Wissenswertes Thema Vollkorn gibt es hier im Interview.
Für Weizenbrot zum Beispiel wird meist Mehl der Type 550 verwendet, für Sauerteigbrot die Roggenmehltype 1150 und für Dinkelbrote die Mehltype 630. Hier eine Übersicht über die gängigsten Mehltypen im Supermarkt:
… ist ganz hell, sehr fein und gilt als Standardmehl für Zuhause. Es hat ein sehr gutes Bindevermögen und ist besonders für Kuchen, Kekse, Plätzchen, Hefeteig und zum Andicken von Saucen geeignet – allerdings weniger für Brot.
… ist ebenfalls hell, aber etwas kräftiger. Es geht gut auf, bildet eine feinporige Krume und eignet sich unter anderem für helle Brote, Brötchen, Baguettes, Kleingebäck, Hefegebäck oder auch Stollen.
Ab Type 812 aufwärts werden die Mehle immer dunkler. Sie eignen sich in der Regel für Mischbrote und herzhafte Teige.
Für Weizenvollkornmehl wird prinzipiell das ganze Korn verarbeitet. Es ist dunkel, hat ganz eigene Backeigenschaften und bildet die Basis für die Vollkornvarianten von Kuchen, Brot und anderem Gebäck.
… eignet sich besonders gut für helle Roggenbrote. Es kommt besonders oft in Süddeutschland zum Einsatz.
… ist ein gängiges Roggenmehl. Es eignet sich besonders für Roggenmischbrote, aber auch für Krustenbroteoder Roggenbrötchen.
… ist das beliebteste Mehl für Sauerteig und die meisten Brote. Der Brotklassiker.
Auch für Roggenvollkornmehl wird prinzipiell das ganze Korn verarbeitet. Es wird vor allem zu Roggenvollkornbrot und Schwarzbrot verarbeitet.
… ist sehr hell und fein. Oft wird es den Teigen für Brötchen, Baguettes oder helle Mischbrotebeigemischt. Es eignet sich darüber hinaus für Kuchen und Kleingebäck und kann gegen WeizenmehlType 550 ausgetauscht werden. Bloß schmeckt es etwas kräftiger.
… ist ebenfalls hell, aber etwas kräftiger. Es kommt für herzhafte Brote, Mischbrote, Kleingebäcke und Brötchen zum Einsatz.
… sind deutlich dunkler, herzhaft und ideal fürs Brotbacken. Besonders eignen sie sich etwa für Graubrote und Mischbrote.
… wird ebenfalls aus dem ganzen Korn gewonnen. Es eignet sich unter anderem als Beimischung für Mischbrote oder reine Dinkelbrote.
Neben den genannten Mehl-Klassikern gibt es Spezialvarianten wie Mehl am Meer, beispielweise für Strudeloder Spätzle. Es lohnt sich, in der heimischen Backstube einfach selbst in die Mehlwelten einzutauchen und fürs eigene Gebäck verschiedene Mehle auszuprobieren. Mit jedem Biss ins frische Brot sind Brotmomentevoller Genuss garantiert – und vielleicht auch ein bisschen Spannung, wie’s mit dem neuen Mehl schmeckt.
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