Wolfgang Süpke, Inhaber der Bäckerei Süpke in Sömmerda, klärt auf seinem Blog über den Brauch des Martinshörnchens auf, das vor allem die Erfurter gerne rund um den Martinstag essen.
Das Martinshörnchen ist ein Gebäck aus Plunderteig mit Marzipanfüllung, das eher einem Kamm als einem gedrehten Hörnchen ähnelt. Bäcker Wolfgang Süpke und sein Team backen das traditionelle Gebäck jedes Jahr und bieten es in den Erfurter Filialen sowie mittlerweile auch in Sömmerda an.
Wie der Bäcker verrät, ist er selbst ein großer Fan von Marzipan, sodass auch er gerne bei den Martinshörnchen zugreift.
Ein kleines Männchen aus gesüßtem Hefeteig wird in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hessen gerne zum Martinstag verzehrt.
Der Name verweist dabei auf die Teigart und die Form: Hergestellt aus Mehl, Zucker, Fett und Hefe (Stuten) wird der Teig dann in die Form eines Mannes gebracht und gebacken. Mit Augen und einer Knopfleiste aus Rosinen und teilweise mit Zucker bestäubt kommt der Stutenkerl, wie er zum Beispiel in Berlin oder Westfalen genannt wird, daher.
Mancher Innungsbäcker verziert den kleinen Kerl auch noch mit einer Pfeife aus Gips. Andere Namen für das süße Gebäck sind Weckmann, Kiepenkerl, Hefekerl oder Ditz.
In wieder anderen Bäckereien finden sich, ebenfalls aus süßem Hefeteig gebacken, kleine Martinsgänse, die nichts mit dem klassischen Gänsebraten zum Martinstag zu tun haben außer der Form.
Aus dem Hefeteig werden dafür einfach Gänse geformt und mit einer Mischung aus Eigelb und Milch bestrichen; eine Rosine dient als Auge, Hagelzucker als Federersatz. Wenn Sie bei Ihrer Familie nun mit selbst gemachten Martinsgänsen punkten wollen, dann nutzen Sie doch dieses Grundrezept für Hefeteig. Wie der Hefeteig am besten gelingt, erfahren Sie übrigens in diesem Beitrag.
Wenn Sie nun aber doch mehr Lust auf ein Martinshörnchen haben oder nicht selbst backen möchten, machen Sie sich am besten auf den Weg zu Ihrem Innungsbäcker und sichern sich eines der süßen Gebäcke zum Sankt-Martins-Tag.