Hier sind es vier Frauen, die das Getreide dreschen.
Es ist Herbst. Die Tage werden kürzer und die Nächte kühler. Heute wie früher ist dies die Zeit, in der geerntet wird – Obst, Gemüse und natürlich Getreide. Doch was früher eine sehr kräftezehrende Arbeit war, wird heute zum großen Teil mit Hilfe von Maschinen erledigt. Manche Erntearbeiten sind dadurch fast in Vergessenheit geraten. Wie zum Beispiel das Dreschen und Worfeln.
Beginnen wir mit dem Dreschen – ein Vorgang, bei dem die Getreidekörner aus den Ähren und Spelzen herausgelöst werden. Seit jeher wurde das Getreide dazu auf einer möglichst ebenen Fläche ausgelegt und dann mit einem Dreschstock oder Dreschflegel geschlagen. Danach konnte das lange Stroh abgenommen werden.
Das übrig gebliebene Gemisch aus Körnern, Spelzen und Staub wurde mit einem flachen Korb oder einer Schaufel in die Höhe geworfen. Die leichte Spreu wehte der Wind fort, das schwerere Korn fiel zurück in den Korb oder auf den Boden. Diesen Vorgang nennt man Worfeln.
Beide wurden bereits im 19. Jahrhundert zunehmend von Maschinen ausgeführt. Heute nehmen wir sie gar nicht mehr wahr, da sie direkt bei der Ernte vom Mähdrescher erledigt werden.
In der Kunst waren verschiedenste Ernteszenen über Jahrhunderte hinweg ein sehr beliebtes Thema.
Das Gemälde „Drescherinnen auf der Tenne“ von Alexander Gerbig (1878 – 1948) stammt aus dem Jahr 1930. Trotz der zurückhaltenden Farben ist die Darstellung kraftvoll, was vor allem an der gut erkennbaren rhythmischen Bewegung der Frauen bei ihrer Arbeit liegt. Auffällig ist, dass Gerbig überhaupt Frauen beim Dreschen zeigt. In der Regel wurde diese anstrengende Arbeit nämlich von Männern erledigt.
Hans Ole Brasens (1849 – 1930) Gemälde zeigt dagegen das Worfeln sehr anschaulich. Die Frau mit rotem Kopftuch kniet an einer Böschung und lässt gedroschenes Korn aus einem Korb auf ein Tuch am Boden rieseln. Die Spreu wird vom Wind, der auch an ihrem Schürzenband zerrt, davongetragen.
In diesem Bild spielen die Farben eine besondere Rolle: Das Blau und Weiß des Himmels wiederholen sich in der Kleidung der Frau. Strahlend weiß ist auch das Tuch am Boden. So wirkt alles leicht und heiter. Und mit dem Rot des Kopftuchs ergeben die Kleider der Frau die Trikolore (blau – weiß – rot), die für Freiheit steht.
Hier sind es vier Frauen, die das Getreide dreschen.
An die französische Trikolore, ein Zeichen der Freiheit.
Nach links. Das lässt sich an den Schürzenbändern gut erkennen.
Wie Ihre Antworten auch ausgefallen sein mögen: Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst – mit viel Rückenwind, frischem Brot und wunderbaren Brotmomenten.
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