Laut einer kulinarischen Mähr verdanken wir den Faschingskrapfen der Wiener Hofratsköchin Cäcilie Krapf. Sie soll um 1690 ihrem Lehrbuben aus Ärger einen Germteigfladen nachgeworfen haben, der versehentlich im heißen Schmalztopf landete. Die Geburtsstunde des „Urkrapfen“? Jedenfalls würde sich dadurch der Name Krapfen erklären.
Eine andere Theorie besagt, dass der „Berliner“, wie das Gebäck in vielen Teilen Deutschlands heißt, seinen Ursprung beim Militär hat: So soll ein Kanonier und Zuckerbäcker im Regiment von Friedrich dem Großen um 1750 die ersten Pfannkuchen in Form von runden Kanonenkugeln über offenem Feuer in mit heißem Fett gefüllten Pfannen gebacken haben.
Andere Quellen behaupten, dass ein ganz ähnliches Gebäck wie der Faschingskrapfen schon von den alten Römern bei ihren ausschweifenden Frühlings-Festen gebacken und in rauen Mengen verzehrt wurde.
Ganz gleich, welche Theorie auch stimmen mag: Sicher ist, dass Vertreter der Kirche schon vor langer Zeit den Genuss des nährstoffreichen Gebäcks zu dieser „fünften“ Jahreszeit empfahlen, um vor der kargen Fastenzeit noch etwas Energie zu speichern. Dies ist zwar heute nicht mehr nötig, aber das Brauchtum hat überlebt?
Ganz gleich, ob mit Puderzucker bestreut oder glasiert: Krapfen, aus süßem Hefeteig mit Ei, Milch und Fett hergestellt, sehen zum Anbeißen aus! Und das nicht nur in der so genannten 5. Jahreszeit. Doch in diesen Tagen ist die Auswahl des beliebten Schmalzgebäcks in den Innungsbäckereien deutlich größer als sonst. Zu klassischen Füllungen wie rote Konfitüre und Pflaumenmus gesellen sich jetzt viele weitere Varianten: mit Vanillecreme, Nougat, oder auch Hochprozentigem, zum Beispiel Eierlikör oder Rum. Aber Obacht! So manches Mal ist es scherzhafte Sitte, einzelne Exemplare zum Beispiel mit Senf statt mit Konfitüre zu versehen.
Abgesehen vom bewegten Innenleben ähneln die blässlichen Rundlinge sich wie ein Ei dem anderen. Doch mit ein wenig Kreativität lassen sich handelsübliche Krapfen kinderleicht in farbenfrohe Hingucker verwandeln. Was Sie dafür benötigen, finden Sie in Ihrer Küche, Ihrer Bastelkiste bzw. im Süßwaren- sowie im Backregal Ihres Lebensmittelhändlers. Mit Schokolinsen, bunten Streuseln, Weingummi, Lebensmittelfarbe, Partyhütchen, die Sie auch mühelos selber basteln können, Konfetti, Federn und anderen „Schminkaccessoires“, erhalten Krapfen im Handumdrehen ein originelles Outfit, etwa als Clown, Pirat, Prinzessin – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Zum Fixieren der Accessoires bietet sich neben Schlagsahne vor allem Zuckerguss an. Dafür Puderzucker in eine Schüssel geben und nach und nach Wasser hinzurühren. Beides so lange mit einem Schneebesen verrühren, bis eine glatte Masse entsteht.
100 g
Kokosraspeln
1 Tube
blaue Lebensmittelfarbe
150 g
Puderzucker
80 g
Marzipanrohmasse
1 TL
Kakaopulver
bis zu 10
Schoko-Cockies
Zubereitung:
Helau und Alaaf!