Im vergangenen Jahr ist der vierte Band erschienen. Wir haben die Gelegenheit genutzt und mit ihr über ihre Liebe zu Brot, die Chancen veganer Snacks beim Bäcker und das neue Kochbuch zu sprechen. Zusätzlich hat sie uns mehrere Rezepte für vegane Brotaufstriche verraten.
Nicole Just
Ich habe für Tiere schon immer eine besondere Empathie gehabt, sie aber trotzdem auch sehr gern gegessen. Die Verbindung zwischen der Kuh auf der Wiese und dem Steak auf dem Teller habe ich ganz gut verdrängt, ebenso wie die Frage, warum Fleisch und Milch eigentlich so billig sind. Es hat aber dennoch immer in mir gearbeitet, mal mehr, mal weniger.
Anfang 2009 wurde über vegane Ernährung kurzzeitig viel berichtet, die ersten richtig guten Kochbücher zum Thema erreichten uns aus den USA. Ich fand das interessant, irgendwas hat mich daran fasziniert und ich wollte einfach gern wissen, warum immer mehr Menschen vegan leben, was dahintersteckt. Also habe ich recherchiert, einige Bücher zum Thema gelesen und mir auch Videos über die moderne Intensivtierhaltung angeschaut.
Insgesamt ist mir damals aufgefallen, dass viele moderne Zivilisationsprobleme mit der Art, wie wir essen, verknüpft sind. Und dass es eigentlich relativ einfach ist, dagegen – zumindest im Kleinen, Privaten – etwas zu machen. Einfach, indem man einige Nahrungsmittel gegen andere austauscht. Und als ich dann entdeckt habe, dass das auch noch richtig gut schmeckt und mir guttut, war die Entscheidung klar.
Nicole Just
Ich liebe Brot! Das liegt auch an ganz frühen Erinnerungen. Ich bin mit dem klassischen „Abendbrot“ aufgewachsen. Das war meistens ein gemischtes Sauerteigbrot, manchmal Vollkornbrot, und dazu dann unterschiedliche Brotbeläge, Gemüse oder eine Suppe.
Nicole Just
Die erste Bäckerin, an die ich mich erinnere, ist meine Mutter. Sie hat immer am Wochenende Kuchen gebacken. Und ich kann mich sehr gut dran erinnern, dass wir frisches Brot vom Bäcker immer schon auf dem Nachhauseweg angeknabbert haben. Das war das beste und einfachste „Fast Food“, das es gab. Kein Schnickschnack, nur frisches Mischbrot, außen schön knusprig und innen noch leicht warm. Großartig!
Nicole Just
Das Angebot wird immer besser, aber das hängt sehr stark von der Region ab. In ländlichen Gebieten ist die Nachfrage nach veganen Produkten noch nicht ganz so groß wie beispielsweise in Berlin, München oder Köln. Wenn wirklich nichts zu finden war, musste ich auch schon improvisieren. Da suche ich mir einen guten Bäcker, kaufe ein paar Brötchen und dazu einen Brotaufstrich und ein wenig Obst und Gemüse. Das kann man problemlos in jedem Hotel essen.
Aber so oft war das bisher nicht nötig. Gerade asiatische und italienische Restaurants haben eigentlich immer etwas Passendes auf der Karte, zur Not stelle ich mir etwas aus Beilagen und Vorspeisen zusammen.
Was mir persönlich und bestimmt auch vielen anderen Menschen sehr helfen würde, wären gesunde, vegane „Kleinigkeiten“ – zum Beispiel ein belegtes Brötchen mit Hummus und Antipasti für die Mittagspause. Oder eine süße Option, zum Beispiel ein veganes Teilchen, bei dem statt Butter und Schmalz pflanzliche Fette zum Einsatz kommen. Da greifen sicher nicht nur Veganer zu, zumal es auch eine gewisse Schnittmenge zu Menschen mit Laktoseintoleranz gibt, die solche Angebote sicher auch wahrnehmen.
Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr Traditionsbäcker vegane Snacks im Angebot haben. Ich möchte aber eigentlich viel lieber beim Traditionsbäcker kaufen, nur ist das nicht immer möglich.
Nicole Just
Sehr große. Wie bereits erwähnt, ist es ein lohnendes Feld, weil man nicht nur Veganer und Vegetarier anspricht, sondern auch Menschen mit Laktoseintoleranz oder solche, die sich gesünder ernähren wollen.
Nicole Just
Die pflanzliche Küche hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Die vielen Lebensmittelskandale sind sicher ein Grund, aber auch ein gesteigertes Bewusstsein für Qualität beim Essen, wie auch der Bio-Boom zeigt.
Vegan hatte allerdings lange ein Imageproblem, ebenso wie die vegetarische Küche in den 1970er- und 1980er-Jahren, die ja lange Zeit immer mit grauem, fadem Tofu und Frischkornbrei assoziiert wurde. Das hat sich aber schrittweise geändert, auch durch den Boom seinerzeit in Amerika.
La Veganista war eines der ersten Bücher, in dem das neue Lebensgefühl zu greifen war. Vor ein paar Jahren wurden Veganer eher belächelt, vielleicht auch als spaßbefreite Umweltaktivisten oder Spinner abgetan. Das Bild hat sich glücklicherweise gewandelt. Pflanzenküche ist moderner geworden, bedient sich vieler verschiedener Küchenstile und Zubereitungsmethoden und verwendet altbekannte Grundprodukte oft auch mal auf unkonventionellen Wegen.
Das wissen nicht nur „Vollzeitveganer“ zu schätzen, sondern alle, die sich inspirieren lassen möchten. Ich denke, das ist ein Teil des Erfolgs. Viele meiner ersten LeserInnen haben mir geschrieben, dass La Veganista ihr erstes veganes Kochbuch war und sie beim Nachkochen der Rezepte gemerkt haben, dass pflanzliche Küche richtig viel Spaß machen kann. Nicht wenige sind aus dieser Erkenntnis heraus auch ganz auf vegan umgestiegen.
1 Bund
Petersilie
1 kleine
getrocknete Chilischote
1
Bio-Limette
8 EL
Olivenöl
1 gestrichener TL
grobes Meersalz
jeweils 1 TL
getrockneter Thymian und Oregano
1
Lorbeerblatt
1
kleine Zwiebel (ersatzweise Schalotte)
1
Knoblauchzehe
2
türkische grüne Paprikaschoten (Sorte „Sivri“, ersatzweise 1/2 grüne Paprikaschote)
4
große Paprikaschoten (rot, gelb und/oder grün)
4
Zweige Rosmarin
1 EL
Olivenöl
1/2 TL
Salz
1 kleine Dose
Kichererbsen (Abtropfgewicht ca. 240 g)
1
kleine Knoblauchzehe
1/2
Zitrone
2 EL
Olivenöl
1 EL
Sesammus (Tahin)
Salz | schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Backpapier
etwas
Küchenpapier zum Entfetten
8 Scheiben
Sauerteigbrot, Vollkornbrot oder Roggenmischbrot
1
Twist-off-Glas (ca. 300 ml Inhalt, sterilisiert) für die übrige Mojo verde
ca. 2 Handvoll
junger Spinat oder junger Salat der Saison
8
Cocktailspieße (optional)
Zubereitung:
2
mittelgroße Rote-Bete-Knollen
1 EL
Meerrettich (gerieben)
3 EL
Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder gehackte Nüsse
8
Scheiben Misch- oder Vollkornbrot
1–2 EL
feine Sprossen (z.B. Alfalfa)
Optional:
eine kleine Orange
Salz | schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
100 g
Cashewmus (Zimmertemperatur)
4 EL
Pflanzendrink (z.B. Sojadrink, Reisdrink, Haferdrink)
1 TL
(5 g) natives Kokosöl
1 EL
Agavendicksaft oder Ahornsirup (nach Geschmack)
1 Msp
gemahlene Bourbon-Vanille
3 Handvoll
frische Beeren
8 Scheiben
Weißbrot
einige Blätter
Minze oder Zitronenmelisse
Zubereitung:
Lesen Sie im zweiten Teil mehr über das neue Kochbuch von Nicole Just La Veganista: Mein selbst gemachter Power-Vorrat, ihre Geheimtipps zum veganen Backen sowie ihr Lieblingsbrot.
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