Die Welt ist keine Scheibe. Doch es gibt Scheiben, die sind für manche, meist sportbegeisterte Enthusiasten, die Welt. Richtig, wir sprechen von Wurfscheiben, die man auch unter dem Markennamen Frisbee kennt. Hätten Sie gewusst, dass dieses weltweit beliebte Sportgerät, mit dem Sie vielleicht auch schon das eine oder andere Mal gespielt haben, seine Wurzeln in Kuchen aus einer amerikanischen Bäckerei hat? Lernen Sie hier mehr über diese interessante Hintergrundgeschichte der Entstehung und außerdem einen jungen Bäcker von heute kennen, dessen Passion zugleich aus Frisbees und aus Backen besteht.
Schon seit 1871, als der Wilde Westen noch so war wie man es aus den Filmen kennt, gibt es die „Frisbie Pie Company“ in Bridgeport (Connecticut). Und wie der Name des Familienunternehmens sagt, backte bereits der Gründer William Russel Frisbie leckere Pies, also Kuchen. Einer der Renner des Unternehmens waren die handlichen Torten, die in runden Kuchenformen (Pie-Tins) gebacken und verkauft wurden. Da man damals schon etwas von Marketing und Markennamen verstand, wurde in den Boden der Formen der Name der Bäckerei geprägt: FRISBIE’S PIES.
Zu den oben erwähnten Wildwest-Filmen gehört auch „Zurück in die Zukunft, Teil 3“. In einer Szene bereinigt der Held Marty McFly die Situation nicht mit einem Colt, sondern mit einer aus dem Handgelenk geworfenen Kuchenform von Frisbie’s.
Doch bis es in der Realität dazu kam, dass die Frisbie Backformen geworfen wurden, dauerte es noch einige Jahrzehnte. Erst in den 1940er Jahren sah man Kinder mit den leer gegessenen und weggeworfenen Kuchenformen spielen. Zumindest auf kurze Distanz, da sie im Urzustand nicht dafür gedacht waren, weit fliegen zu können. Doch es war der Start des weltweiten Siegeszugs der Frisbees.
Ein findiger Mann namens Walter Frederick Morrison, der die Kuchen der „Frisbie Pie Company“ bereits aus seiner Kindheit kannte, optimierte die Flugeigenschaften. 1948 erblickte die erste selbstgefertigte Scheibe aus Kunststoff das Licht der Welt. Mit jeder folgenden Generation flogen die Nachfolgemodelle weiter, ruhiger und besser. 1959 bekam Rich Knerr, einer der Inhaber des Spielwarenherstellers Wham-O ein „Frisbie“ oder „Frisbee“ in die Hand. Er ahnte jedoch nichts über die Herkunft des Namens. Doch die Bezeichnung gefiel ihm und er ließ daher das Spielgerät unter dem Handelsnamen „Frisbee“ eintragen, unter dem man es heute überall kennt und liebt.
Apropos Liebe – und zurück ins Hier und Jetzt: Einer der seine Liebe zum Backen und zum Frisbee auslebt, ist der Bäckermeister Jesse Hawkins. Darauf gefragt, was sein Lieblingssport und der Beruf des Bäckers gemeinsam haben, antwortete der sympathische junge Mann mit Dreadlock-Frisur:
"Man hat beim Frisbee spielen wie auch beim Backen die Freiheit, zu tun und zu lassen, was man will. Beim Backen hat man den Teig, dem man beimengen kann, was immer man möchte: Ob Oliven, Zwiebeln oder Tomaten – man kann selbst entscheiden, wie es schmecken soll. Das ist beim Frisbee spielen im Prinzip ähnlich: Da habe ich auch mein Grundgerät und kann damit Tricks oder Spiele machen, wie ich Lust habe.
Kreativität ist hier wie dort gefragt. Beides funktioniert nur mit voller Konzentration, Leidenschaft und dem Anspruch, immer das Beste zu geben. Ob beim Frisbee oder beim Backen. Und wie ist es mit der Arbeitszeit? Wie verbindet der junge Bäckermeister seinen Beruf mit seiner Passion? „Ich mag es, dass ich viel Zeit habe, Dinge zu tun, auf die ich Lust habe. Ich stehe früh auf und bin dadurch auch früh fertig, dann kann ich machen, was ich will. Das ist für mich super, weil so genug Zeit für mein Hobby bleibt."
Noch mehr über den Bäcker und Frisbee-Fan Jesse Hawkins erfahren Sie hier, in einem Video auf der Website Back-dir-deine-Zukunft.de. Diese Website richtet sich vor allem an jüngere Menschen, die mehr über die Berufe rund ums Backen erfahren möchten. Ob in der Backstube als Bäckerin oder Bäcker oder im Verkauf. Schauen Sie doch mal rein. Sie werden überrascht sein, was dieses zugleich traditionelle und innovative Handwerk alles zu bieten hat.