Traditionell und trendy zugleich: Das Brot des Jahres 2022 ist definitiv beides! Traditionell, weil es mit seiner weit zurückreichenden Geschichte hervorragend die Wurzeln des Bäckerhandwerks betont. Und trendy, weil die Beliebtheit dieser Brotspezialität ungebrochen ist – auch heute wird sie vielerorts sehr gern gegessen!
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren alle Brote Holzofenbrote. Sie wurden in Öfen gebacken, die direkt mit Holz befeuert wurden. Die Erfindung des Dampfbackofens, in dem erstmals Brennkammer und Backraum voneinander getrennt waren, läutete die Wende ein. Bäcker konnten mit den neuen Öfen größere Mengen backen, was für die wachsende Bevölkerung in den Ballungsräumen ein Segen war. Trotz dieser bedeutsamen Entwicklung sind Holzofenbrote jedoch nie von der Bildfläche verschwunden – ganz im Gegenteil: Gerade in jüngerer Zeit liegen sie wieder voll im Trend und erfreuen sich einer zunehmenden Verbreitung.
Wie immer wurde das Brot des Jahres 2022 vom Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Brotinstituts e.V. gewählt. Dabei überzeugte die Experten-Jury auch das Backverfahren an sich – denn dank der Backkammer aus Stein und der großen Hitze beim Anbacken ist die Kruste eines Holzofenbrotes sehr kräftig. Im Umkehrschluss heißt das: Das Röstaroma ist bei Holzofenbroten ganz besonders intensiv! Außerdem bleiben sie schön lange frisch.
Holzofenbrote sind überwiegend Mischbrote aus den Getreidesorten Roggen und Weizen. Damit aber spiegeln sie bestens die für unsere herausragende Brotkultur so wichtige Getreidevielfalt wider. Das Verhältnis der Getreidearten variiert übrigens je nach Region. Vielerorts sind Holzofenbrote ballaststoffreiche Roggenmischbrote mit einem hohen Roggenanteil. Im deutschen Westen und Südwesten überwiegt dagegen meist der Weizenanteil im Brot. So oder so – Holzofenbrote eignen sich für die verschiedensten Brotbeläge. Ob also herzhaft oder süß belegt: Genussvollste Brotmomente sind garantiert!
Auch in 2022 wurde das Brot des Jahres wieder prominent angeschnitten – vom Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. Findet der offizielle Brotanschnitt üblicherweise auf der Internationalen Grünen Woche vor viel Publikum statt, so schnitt der Bundesminister und Brotbotschafter a.D. das Brot in diesem Jahr erneut coronakonform im Ministerium selbst an.
Um über die Bedeutung des Brotes für die menschliche Ernährung zu informieren, wählt der Wissenschaftliche Beirat des Deutschen Brotinstituts e.V. jedes Jahr eine besonders traditionelle, beliebte und ernährungsphysiologisch hochwertige Brotsorte zum „Brot des Jahres“. Ziel ist, das Wissen über die verschiedenen Brotsorten zu verbessern und die Deutsche Brotkultur als anerkanntes Kulturgut unseres Landes zu stärken. Das Brot des Jahres 2021 war das Dreikornbrot.
Sie haben Pfützchen auf der Zunge bekommen und möchten das Holzofenbrot am liebsten sofort probieren? Vielleicht wird das Brot des Jahres ja von Ihrem Innungsbäcker angeboten. Wo sich der nächste Innungsbäcker – das finden Sie auf jeden Fall mit unserem Bäckerfinder heraus.
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