Das Motto zum Tag des Deutschen Brotes 2021 lebt Bäckermeister Christian Brück schon seit 2019 – indem er seinen Bäckerladen in Bremen auf den Namen „Brotmomente“ taufte. Schon beim Hinhören verspricht er damit Genuss. Doch was machen Brotmomente für ihn aus? Die Antworten gibt‘s im Interview.
Herr Brück, Sie nennen Ihre Bäckerei „Brotmomente". Was verbinden Sie mit dem Namen?
Für mich geht es vor allem um eine neue Art der Wertschätzung für Brot. Denn Brot ist vielmehr als nur ein Lebensmittel, es bietet echte Genussmomente. Mit jedem einzelnen, das wir verkaufen, wollen wir Verbrauchern den Wert von Brot bewusst machen. Bei uns beginnt ein Brotmoment also schon, sobald ein Kunde den Laden betritt. Der nächste Brotmoment ist dann die Information im Laden, gefolgt vom Genuss zu Hause.
Wie schätzen Sie die Bedeutung ein, die Brotmomente für Liebhaber des Backhandwerks haben?
Ich denke, das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Was ich aber häufig höre, ist, dass Kunden Brot wieder bewusster essen als früher. Das wollen wir unterstützen. Wir beraten Kunden, damit sie Genuss steigern können. Zum Beispiel passen zu unserem Walnuss-Quark-Brot wunderbar Butter, etwas Salz, eine italienische Milano-Salami und ein Glas Primitivo. Für solche Tipps verraten unsere Verkäuferinnen gerne, welche Kombinationen sie selbst lecker finden. Viele Kunden fühlen sich durch diese authentische und persönliche Ansprache positiv wahrgenommen und kommen gerne wieder.
Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen achtsamem Genuss und dem Lockdown?
Ja, es wird wieder bewusster gegessen. Ich kann zwei Käufergruppen unterscheiden. Erstens die, die sagen: „Alles ist dicht, deshalb machen wir es uns Zuhause schön, kaufen und genießen bewusst und geben dafür gern Geld aus.“ Zweitens die, die sagen: „Wir kaufen lieber alles auf einmal ein, um so wenig Geschäfte wie möglich anzusteuern. Außerdem können wir niemanden einladen, daher ist das Essen nur für uns.“ Dabei muss niemand Sorge haben, eine Bäckerei zu betreten. Die Anzahl an Kunden ist begrenzt, Abstände werden eingehalten. Die Ware wird im Laden hergestellt und geht nicht durch wer weiß wie viele Hände, bevor sie Verbrauchern überreicht wird.
Alles ist dicht, deshalb machen wir es uns Zuhause schön, kaufen und genießen bewusst und geben dafür gern Geld aus.
Was war Ihr intensivster Brotmoment?
Das war während meiner Lehrzeit, ich war 15. Als ich frühmorgens gegen vier in die Straße meines Lehrbetriebs einbog, strömte mir der Duft der allerersten, frisch gebackenen Brote entgegen. Das löste in mir das Gefühl aus, nach Hause zu kommen. Wer kann sowas auf dem Weg zur Arbeit schon sagen?
Wie begehen Sie den Tag des deutschen Brotes?
Zum Tag des deutschen Brotes lassen wir uns etwas Besonderes für unsere Kunden einfallen. Mal sehen, vielleicht gibt es klassische Graubrote, dem Anlass entsprechend verschönert mit einer besonderen Brotschablone. Letztes Jahr, als alle Innungsbäcker Brotbotschafter waren, habe ich mir die Urkunde ausgedruckt und in den Laden gehängt. Jedenfalls finde ich es wichtig, als Kleinbäcker für die Qualität des traditionellen Bäckerhandwerks einzustehen. Diese Qualität wird von Kunden ja auch wieder goutiert. Und als Brotsommelier ist man per se Brotbotschafter. Man steht gewissermaßen im Fokus der Branche.
In der Bremer Bäckerei „Brotmomente“ bietet Bäckermeister Christian Brück ausschließlich Brote an. 25 Sorten sind es insgesamt, jeden Tag wechselt das Sortiment und reicht vom Knusper- über Kaffee- und Kernbrot bis zu Extras am Wochenende.
Bäckermeister Brück backt konsequent nach guter alter Handwerkstradition, also ohne Backmischungen, Emulgatoren oder Fertigsauerteige, aber dafür mit viel Ruhe und Zeit zum Gären. „Meine Maschinen sind älter als ich selbst“, sagt Christian Brück, der neben der Bäckerei „Brotmomente“ in Bremen auch als „Bäcker Becker“ die Verbraucher in Delmenhorst beglückt.
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