Tief einatmen, langsam ausatmen. Willkommen, Frühling! Schon Lust auf den nächsten Grillabend mit Freunden und krossem Knobi-Baguette? Dann ist jetzt eine gute Zeit, um zu entdecken, was man mit Kräutern sonst noch gebacken bekommt.
Wenn die Natur erwacht, Pflanzen sprießen und die Farben im Garten oder auf dem Balkon nur so explodieren, sorgt die frische Kräutervielfalt auch beim Backen für aromatische Abwechslung.
Ganz oben bei den duftenden Lieblings-Gebäcken steht für viele zum Beispiel mediterranes Kräuter-Brot. Am besten warm, mit einer frischen Note von Basilikum, Rosmarin oder Oregano. Wer’s eher kräftig mag, kann auf das Aroma von heimischen Wildkräutern wie Bärlauch, Brennnessel und Gänseblümchen setzen.
Wonach die Sinne auch stehen: Backen mit Kräutern macht Brotmomente zum Frischegenuss. Und wer die Pflanzen selbst anbaut, kann dem Geschmack beim Wachsen sogar zusehen.
Kräuter oder Gewürz?
Doch was sind Kräuter eigentlich? Was unterscheidet sie von Gewürzen? Die Grenzen verschwimmen.
Manche sagen, Kräuter sind frisch und Gewürze getrocknet. Andere sehen Kräuter als Unterart der Gewürze. Wieder andere meinen, dass Kräuter oberirdische Pflanzenteile sind, also Blätter, Blüten, Stängel oder Sprossen, während Gewürze, wie der Namen vermuten lässt, auch aus der Wurzel stammen können. So weit, so undefiniert. Letztlich geht es beim Backen mit Kräutern um Aromen, die das Gebäck verfeinern und den Genuss aufpeppen.
Was Kräuter gebacken bekommen
Welche Kräuter sich für welches Gebäck eignen, hängt von vielem ab. Zum Beispiel von der Jahreszeit. Weihnachtliche Zimtsterne etwa sind nicht weniger mit Kräutern verfeinert als das sommerliche Knobi-Baguette. Zum Geschmack lässt sich grundsätzlich sagen, dass Kräuter einem Gebäck eine eher herzhafte Note verleihen. Basilikum etwa regt den Appetit an und eignet sich für Vorspeisen, während Thymian hilft, deftige Hauptspeisen zu verdauen. Manche Kräuter passen auch zu Süßem. So verleiht Minze dem Backgenuss eine leichte Frische.
Doch Kräuter bekommen noch mehr gebacken. Manche wirken auch heilsam oder haben eine belebende Wirkung auf den menschlichen Organismus ein. Salbei zum Beispiel. Er verleiht Gebäck eine unverwechselbare Note und enthält etwa 60 wirksame Inhaltsstoffe, die einzeln auch in Eukalyptus, Rosmarin, Wermut, Teebaumöl und Thuja vorkommen.
Sei es für den Geschmack oder aufgrund der Wirkung: Kräuter-Bäcker sind gut beraten, ihre Zutaten beim Teigrühren dezent zu testen, nur Schritt für Schritt hinzuzufügen und immer wieder abzuschmecken. Denn ein Ticken zu viel, und das Gebäck schmeckt intensiver als gedacht – oder dem Bäcker wird grün vor Augen.
Frisch backt sich‘s am besten
Beim Backen gibt man die Kräuter am besten frisch gepflückt und gewaschen direkt in den Teig. Die Würzkraft nimmt nämlich ab, je länger man Kräuter lagert oder konserviert. Ihr Gehalt an Aromastoffen ist kurz vor der Blüte am höchsten. Aber mittlerweile gibt es die meisten Kräuter ohnehin das ganze Jahr über zu kaufen.