Bäckerhandwerk – was ursprünglich einmal ein reiner Männerberuf war, wird heute auch für Frauen immer attraktiver. Fast jeder fünfte Bäckereibetrieb wird heute von einer Frau geführt und immer mehr weibliche Jugendliche beginnen eine Ausbildung in der Backstube. So kommt es heute zuweilen sogar vor, dass mehr junge Frauen eine Gesellenprüfung ablegen als junge Männer. Dabei erzielen sie hierbei auch häufig noch die besseren Ergebnisse als ihre männlichen Kollegen. Mit Fleiß, Ehrgeiz und Unternehmergeist steigen sie anschließend die Karriereleiter hinauf. Ihr Antrieb dabei: die innige Liebe zum Brot.
Das deutsche Bäckerhandwerk hat in seinen Reihen viele Bäckerinnenstars, auf die es enorm stolz ist und die der mit Nachwuchssorgen belasteten Branche als Vorzeigebeispiele dienen, um noch mehr jungen Frauen Lust und Mut für die Wahl des Bäckerberufs zu machen.
Da wäre zum Beispiel Tanja Angstenberger. Die 23-jährige Konditormeisterin und Bäckerin aus Aalen ist die beste Jungbäckerin Europas. Bei den Europameisterschaften (EM) der Bäckerjugend, die im Februar an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim ausgetragen wurden, konnte die talentierte Jungbäckerin die gesamte europäische Nachwuchselite ihres Handwerks abhängen und sich in dem harten Wettbewerb als Siegerin absetzen.
Ihr nächstes Ziel? Natürlich die Weltmeisterschaft! Doch dafür möchte sich die ehrgeizige Bäckerin zunächst einmal etwas Zeit lassen. Denn die Vorbereitung auf einen solchen Wettbewerb ist harte Arbeit: Ein halbes Jahr intensives Training ging der EM voraus, mit jeweils einer ganzen Vorbereitungswoche pro Monat an der Akademie Weinheim. Kurz vor der EM waren es sogar drei Wochen am Stück. Und nebenbei: der ganz normale Berufsalltag in der elterlichen Bäckerei Angstenberger, in der die Europameisterin arbeitet. Ein ganz schön toughes Pensum.
Bäckermeisterin aus Leidenschaft ist auch Sonja Laböck, Chefin der Brotmanufaktur Schmidt in München: „Ich liebe es, wenn der Teig sich in den Händen weich und warm und lebendig anfühlt.“ Als erste Frau ließ sich die ambitionierte Konditorin und Bäckermeisterin im vergangenen Jahr in dem neu eingerichteten Weiterbildungszweig an der Akademie Weinheim zur Brot-Sommelière ausbilden. Inhalt der 10-monatigen Ausbildung: die Geschichte der Brotkultur, die ernährungsphysiologischen Aspekte von Brot, nationale und internationale Brotspezialitäten, Verschärfung der sensorischen Fähigkeiten und Food-Pairing (Welches Lebensmittel passt zu welchem Brot?).
Seither versteht sich die erfolgreiche Unternehmerin mehr denn je als Botschafterin für gutes handwerkliches Brot. Laböck: „Meine Liebe zum Brot ist noch inniger geworden. Ich betrachte es seitdem noch einmal mit anderen Augen und bin experimentierfreudiger geworden. Für mich gibt es nichts Schöneres als Brotbacken.“
Für mich gibt es nichts Schöneres als Brotbacken.
Die ambitionierte Bäcker- und Konditormeisterin Marie Thérèse Simon aus Löhne wurde im Februar 2016 auf der Internationalen Handwerksmesse in München zur „Miss Handwerk 2016“ gewählt. Doch sie punktet nicht nur mit optischen Qualitäten, auch fachlich spielt die 27-Jährige in der oberen Liga des Bäckerhandwerks. Die Liebe zum Brot kommt nicht von ungefähr, denn Familie Simon ist bereits in dritter Generation im Backhandwerk tätig. Kein Wunder also, dass die medienerfahrene Bäckerstochter im Jahr 2014 mit ihrem Vater Arno Simon und der elterlichen Bäckerei und Konditorei Simon die ZDF-Castingshow „Deutschlands bester Bäcker“ von und mit Star-Fernsehkoch Johann Lafer für sich entscheiden konnten.
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