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Auf ein Brot mit Gitta Connemann

Die Botschafterin des Deutschen Brotes 2022 im Porträt

Ein Brot mit Gitta Connemann

Als Juristin zur Brotbotschafterin

Die in Leer geborene Rechtsanwältin trat 1996 in die CDU ein und ist seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Ihre Begeisterung für Brot, Backwaren und das deutsche Bäckerhandwerk begleitet sie schon viele Jahre. Seit ihrem Engagement als Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) setzt sie sich für das traditionelle Bäckerhandwerk und die Wertschätzung gegenüber deutscher Brotkultur ein.

Wie das Bäckerhandwerk ihren politischen Weg prägte

Zwei Bäckermeister spielten eine wichtige Rolle in Gitta Connemanns politischem Werdegang. Sie bestärkten sie in einer Zeit, als Frauen in der Politik noch eher selten waren. Dieses Vertrauen und der enge Bezug zum Bäckerhandwerk prägen bis heute ihr Selbstverständnis als Botschafterin des Deutschen Brotes.

Mit Bodenhaftung für das Bäckerhandwerk

Der Leitsatz von Gitta Connemann lautet: „Das Ohr an der Basis“. Sie gilt als aufmerksam, umtriebig und bodenständig, mit Interesse an den Herausforderungen, denen sich das Bäckerhandwerk in Deutschland gegenübersieht. Ob es um Bürokratieabbau, Fachkräftemangel oder Wertschätzung handwerklicher Arbeit geht – die Brotbotschafterin a.D. hört zu, packt an und bleibt immer nah am Menschen.

Liebe Frau Connemann, verraten Sie uns Ihr Lieblingsbrot? Und was für Sie gutes Brot ausmacht?

Gitta Connemann: Ich liebe Schwarzbrot über alles, so wie es in Ostfriesland gebacken wird. Gutes Brot hält, was es verspricht. Es fällt nicht in sich zusammen, trocknet nicht schnell aus und wahrt die Form. Dafür erforderlich ist die Liebe zum Handwerk und die Erfahrung eines Handwerkbäckers. Dann kann ein Brot auch mal mehrere Tage alt werden und schmeckt trotzdem noch gut.

Warum haben Sie das Ehrenamt der Botschafterin des Deutschen Brotes angenommen?

Gitta Connemann: Ich kann mir kaum ein schöneres Ehrenamt vorstellen. Denn als Brotbotschafterin stehe ich für das Grundnahrungsmittel Nummer 1 – unser Brot. Und Brot bedeutet noch so viel mehr. Wie z.B. Heimat. Und Vielfalt. Diese Vielfalt und die Brotkultur müssen bewahrt werden. Und das geht nur mit dem Bäckerhandwerk. Dafür will ich mich gerne einsetzen.

Welche Bedeutung hat dabei das Handwerk für Sie?

Gitta Connemann: Das Bäckerhandwerk ist unverzichtbar für gutes Brot. Für mich ist handwerkliches Brot die Krone der Brotkultur. Die abgepackte oder aufgebackene Ware der Brotindustrie ist damit nicht zu vergleichen. Unsere Handwerksbäcker bewahren die Traditionen und damit unsere einzigartige Brotkultur. Sie nehmen sich die Zeit, mit dem Teig zu arbeiten. Ihr Brot bleibt länger frisch. Man riecht, spürt und schmeckt die Arbeit und das Herzblut der Bäckerinnen und Bäcker.

Wie können Ihrer Meinung nach das Bäckerhandwerk und der Mittelstand politisch gestärkt werden?

Gitta Connemann: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen stimmen: Es braucht mehr Wertschätzung für regionale Wertschöpfung. Aber auch für das Unternehmertum. Das Unternehmerbild wird in Deutschland leider zu häufig verzerrt. Es wird ausgeblendet, dass Unternehmertum in erster Linie durch Risiken und von persönlicher Haftung geprägt ist. Innungsbäcker schielen nicht nach dem schnellen Geld, denken nicht in Jahresabschlüssen, sondern in Generationen. Der Staat muss deshalb Unternehmen die Freiheit geben, die sie brauchen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Zu dieser Freiheit gehört: Runter mit den Steuern und runter mit den bürokratischen Belastungen.

Appetit auf eine leckere Scheibe Brot bekommen? Dann los zum nächsten Innungsbäcker. Wo dieser zu finden ist, verrät der Bäckerfinder hier.

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