Berliner, Kreppel, Krapfen: Ein Gebäck, viele Namen
Was steckt hinter der Vielfalt des Karnevalgebäcks?
Karneval ohne Berliner? Für viele ist das kaum vorstellbar. In den Auslagen der Innungsbäcker ist das runde Hefegebäck mit Fruchtfüllung ein fester Bestandteil zur fünften Jahreszeit. Passend zur Party ist nicht nur sein Genuss unterhaltsam, auch die regionalen Bezeichnungen des Karnevalgebäcks sorgen für Schmunzeln. Was hat es mit dieser Vielfalt auf sich?

Ein Symbol für Genuss, Humor und Geschichte
In Berlin sagt man „Pfannkuchen“, in Köln „Berliner“. In Bayern und Österreich heißen sie „Krapfen“, und in Hessen kennt man sie als „Kreppel“. Die Namen des Siedegebäcks variieren je nach Region, aber das Rezept ist ähnlich: ein luftiger Hefeteig, ausgebacken in heißem Fett, gefüllt mit Konfitüre oder Creme. Überall stehen die Krapfen zur Karnevalszeit für Tradition, Lebensfreude und Kreativität.

Die Entstehung des „Berliners“
Die Entstehung des Berliners ist nicht eindeutig geklärt. Gleich mehrere amüsante Theorien ranken sich um seine Herkunft. Eine Legende erzählt, dass ein Bäcker vor gut 300 Jahren zur Zeit Friedrichs des Großen runde Kanonenkugeln in Fett ausbuk und so den Pfannkuchen schuf.
Den Bezug zum Karneval, der direkt vor der Fastenzeit stattfindet, erklärt eine andere Legende. Sie besagt, dass vor gut 500 Jahren stets zum Aschermittwoch sämtliche verderbliche Vorräte in dem Siedegebäck aufgebraucht wurden. Dazu zählten typische Backzutaten wie Butter, Mehl, Milch und Eier. Vermengt mit Hefe, Salz, Zucker und Gewürzen nahm so die Geschichte des Berliners ihren Lauf.
Eine Wiener Version wiederum berichtet von einem Hefeteigball, der versehentlich im heißen Fett landete und als köstlicher Fehlwurf den Krapfen hervorbrachte.
Andere postulieren, das runde Gebäck sei ursprünglich krumm gebacken worden. Sie sehen darin eine sprachliche Verknüpfung der heutigen „Krapfen“ oder „Kreppel“ zum althochdeutschen „krapho“, was Kralle oder Haken bedeutet.
Füllungen von klassisch bis kurios
Traditionell werden Krapfen mit fruchtigen Marmeladen gefüllt, etwa mit Kirsch-, Erdbeer- oder Johannisbeergelee. Regionale Varianten nutzen auch Pflaumenmus, Marillenkonfitüre oder Hagebuttenmark. Doch der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Pfannkuchen gibt es mit Nougat- oder Vanillecreme, Eierlikör, Likör oder mit Überraschungsfüllungen. Manche veredeln das Gebäck sogar mit Hering oder Mett. Wie gut, dass Innungsbäckern immer etwas Neues einfällt. Und gerade zu Karneval macht es Spaß, jahrhundertealte Backtraditionen immer wieder neu zu erfinden.

Berliner mit Senf? Ein Partyklassiker mit Überraschungseffekt
Ein beliebter Scherz zur Karnevalszeit ist dieser: In einer Auswahl normal gefüllter Berliner wird einer mit Senf befüllt. Wer ihn erwischt, hat verloren – oder gewonnen, je nach Geschmack.
Auch außen „hui“
Auch äußerlich zeigt sich der Berliner von seiner bunten Seite. Neben dem klassischen Puderzucker-Look gibt es Varianten mit Zuckerguss, Kakaoglasur, bunten Streuseln oder Schokolinsen. Besonders beliebt bei Kindern sind Verzierungen mit Gesicht.
Berliner selbst backen – so gelingt’s zuhause
Wer sich an der Zubereitung von Berlinern zuhause versuchen möchte, braucht zwar keine Profi-Ausrüstung, aber Geduld. So geht’s:
- Hefeteig vorbereiten und ruhen lassen
- Kleine Kugeln formen und gehen lassen
- In heißem Fett goldbraun ausbacken
- Mit Spritze oder Fülltülle Konfitüre einfüllen
- Mit Puderzucker oder Glasur verzieren
Das Herz aus Konfitüre, Nougat oder zur besonderen Überraschung mit Senf befüllt man mithilfe einer Spritze aus der Drogerie. Puderzucker oder Zuckerguss obendrauf, fertig.

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